Hebammen sind die Spezialistinnen und ersten Ansprechpartnerinnen bei den Themen Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett. Das heißt, sie begleiten Frauen und Paare vom Beginn der Schwangerschaft bis zum Ende der Stillzeit. Sie sind diejenigen die euch während der Geburt begleiten und betreuen, egal wo ihr gebärt.

Ihre Möglichkeiten zu arbeiten sind vielseitig. Einige sind ausschließlich im Kreißsaal tätig, andere begleiten Geburten auch außerhalb von Kliniken, manche haben sich auf die Begleitung von Frauen und Paaren vor und nach der Geburt spezialisiert haben. Dabei arbeiten sie als Angestellte oder freiberuflich.
Hebammen unterstützen Frauen und Paare in ihren eigenen Wünschen und Werten und bieten eine medizinisch kompetente Begleitung in einer der wichtigsten Lebensphasen.

Eine Wahlhebamme arbeitet ohne Kassenvertrag, sie erstellt für ihre Leistung eine Honorarnote. Diese kann nach Bezahlung bei der Krankenkasse eingereicht werden. Die Kasse erstattet etwa 80 % des gültigen Kassentarifes zurück.

Mutter-Kind-Pass-Beratung, KOSTENLOS
Zwischen den Schwangerschaftswochen 18 und 22 ist laut Mutter-Kind-Pass ein Hebammen-Beratungsgespräch vorgesehen. Dies ist meist der Erstkontakt zur Hebamme. Hier erhältst du fachlich fundierte Informationen rund um die kommenden Wochen und Monate. Auf persönliche Fragen kann im Einzelgespräch gut eingegangen werden. Das Gespräch ist KOSTENLOS für alle Frauen, welche in Österreich versichert sind, auch wenn dieses bei einer Wahlhebamme stattfindet.

Viele Hebammen haben Zusatzangebote in ihrem Repertoire wie zB Akupunktur bei diversen Beschwerden, sowie zur Geburtsvorbereitung. Auch Moxibustion bei Beckenendlage, wenn das Baby sitzt ist hilfreich.
Kinder aus Beckenendlage werden derzeit in Österreich vorwiegend per Kaiserschnitt entbunden. Wende dich rechtzeitig an eine Hebamme. Sie kann mittels Moxibustion, einer Wärmeanwendung aus der Traditionell Chinesische Medizin (TCM), Impulse setzen, um das Baby in Schädellage zu positionieren. WICHTIG: Diese Anwendung kann nur zwischen den Schwangerschaftswochen 33+0 und 36+0 durchgeführt werden. Bitte nimm früh genug Kontakt zur Hebamme auf.

Hausbesuche nach der Geburt, im Wochenbett
Du hast dich entschieden, dein Kind in einer Klinik zu bekommen, möchtest gerne dein Wochenbett zuhause verbringen und suchst für die erste Zeit zu Hause eine professionelle Unterstützung?
Dann hast du die Möglichkeit, eine Hebamme für die häusliche Wochenbett-Begleitung zu wählen. Bis zur 8. Lebenswoche des Kindes erhält jede Frau einen Kostenzuschuss ihrer Krankenkasse.
Die Hebamme kommt bis zum 5. Lebenstag deines Kindes täglich zu dir nach Hause und danach ganz nach deinem individuellen Bedarf.

Warum sich viele Eltern für diese Möglichkeit entscheiden

• Partner*innen können von Anfang an am Familienleben teilhaben
• Gemeinsames Erleben der ersten Tage als Familie für Geschwisterkinder
• Mehr Ruhe und Rückzugsmöglichkeit – dadurch bessere Erholung
• Eigener Rhythmus von Essen und Schlafen kann gelebt werden
• Harmonisches Entwickeln einer guten Stillbeziehung unter kompetenter Begleitung
• Weniger Keime = geringere Infektionsgefahr von Mutter und Kind
• Geringeres Risiko für Stillbeschwerden wie Milchstau, Brustentzündung, Schmerzen an der Mamille
• Durchgehende Betreuung durch die gleiche Hebamme

Stillberatung
Einige Hebammen sind IBCLC zertifiziert. Sie wird gemeinsam mit dir einen Weg erarbeiten, der dich und dein Baby sicher und gut durch die Stillzeit führt. Zu jedem Zeitpunkt während der Stillzeit können Stolpersteine auftreten. Bitte kümmere dich rechtzeitig um eine Stillberatung. 

Häufige Gründe für die Kontaktaufnahme sind unter anderem:

• Stillen nach Frühgeburt
• Milchstau
• Schmerzen in der Brust
• Wunde Mamillen
• Zu viel/wenig Milch
• Umstellung vom Saughütchen/Flasche auf die Brust
• Umstellung auf Voll-Stillen, wenn das Neugeborene auch Pre-Nahrung erhält